Forschungsschwerpunkte
Herzlich Willkommen auf den Seiten der Forschung der Klinik für Infektiologie.
Sie finden Informationen, zu Projekten, Förderungen, Mitarbeitern und vielem mehr! Bei Fragen zu unseren Tätigkeiten stehen wir Ihnen gerne jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.
Die Forschungsschwerpunkte der Klinik für Infektiologie beschäftigen sich mit der Entwicklung moderner und neuartiger Strategien zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten. Dabei gilt das Interesse besonders empfänglichen, immunsupprimierten Patienten mit Autoimmunerkrankungen (z.B. SLE, ANCA-Vaskulitis), organtransplantierten Patienten und Patienten mit einer Immunschwäche wie z.B. HIV-Patienten.
Die aktuellen Forschungstätigkeiten befassen sich mit:
Humanisierte Antikörper
Impfstoffen
Screenings von Spenderseren zur Isolierung humaner Antikörper
Untersuchung der Immunantwort von Infektionskrankheiten
Infektionskrankheiten bei immunsupprimierten Patienten
Immunpathogenese von Autoimmunerkrankungen
Bedeutung von Herpesvirusinfektionen (CMV, BKV)
Klinische Studien (Phase II und III) bei Patienten mit systemischen Autoimmunerkrankungen und Patienten nach solider Organtransplantation
Projekte
Die Forschungsprojekte der Klinik für Infektiologie beschäftigen sich derzeit mit Krankheitserregern, die opportunistisch Infektionen auslösen können im Falle einer Immunsuppression oder durch Immundefizienz.
HSV
Die Herpes Simplex Viren vom Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2) gehören zu den häufigsten Krankheitserregern beim Menschen. Bei Patienten mit intaktem Immunsystem können sowohl Primär- als auch chronische HSV-Infektionen schmerzhafte Läsionen im Oral- bzw. Genitalbereich verursachen. Diese sind jedoch lokal begrenzt und lassen sich in der Regel gut mit den verfügbaren Medikamenten behandeln. Schwerwiegende und zum Teil lebensbedrohliche Komplikationen sind bei Infektionen im Augenbereich sowie bei Patienten mit Immunsuppression zu erwarten. Häufig wiederkehrende HSV-Infektionen am Auge können beispielsweise zur HSV-1 Keratitis führen, die zu den führenden Ursachen von Erblindung in der industrialisierten Welt zählt. Bei Patienten mit Immunsuppression können HSV-Reaktivierungen zu generalisierten Infektionen führen, die ohne wirksame Behandlung tödlich sind. Des Weiteren führt die Übertragung des Virus auf Neugeborene zu lebensbedrohlichen Infektionen. Die Ausbildung von resistenten Virusstämmen erschwert die Behandlung zunehmend. Neuartige Ansätze zur Prävention und Therapie von HSV-Infektionen sind daher dringend erforderlich.
BKV
Das Humane Polyomavirus I, auch BK Virus (BKV), gehört zu den sogenannten opportunistischen Krankheitserregern. Die Erstinfektion findet häufig im Kindesalter statt, so dass eine Prävalenz von > 80% in der Bevölkerung nachzuweisen ist. Bei Patienten mit intaktem Immunsystem bleibt die latente Infektion des Harnweg- oder Uroepithelium symptomlos mit minimalsten, klinischen Konsequenzen. Im Gegensatz zu dieser harmlosen persistierend Infektion kann es bei immunkomprimierten oder immunsupprimierten Patienten zu schwerwiegenden Folgen kommen. Die Reaktivierung des Virus, beispielsweise bei immunsupprimierten Patienten nach einer Nierentransplantation, kann zu einer schwerwiegend Nierenentzündung bis hin zur Abstoßung des Transplantats führen. Auch bei immunkompromittierten Patienten beispielsweise durch eine HIV Infektion kann zu ernsten klinischen Komplikationen führen. In der Transplantationsnachsorge muss daher bei Patienten mit einer akuten BKV Viruslast ein optimale Versorgung hinsichtlich der immunsuppressiven Therapie im Gleichgewicht mit der akuten BKV Infektion stehen. Daher ist es von größtem Interesse die unklaren Mechanismen der BKV Latenz, Reaktivierung und dem sogenannten Cell-to-Cell Spread aufzuklären um neue antivirale Komponenten zu entwickeln ohne das Risiko einer Transplantatsabstoßung einzugehen.
Autoimmunität
Bei der ANCA-assoziierten Vaskulitis und dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um entzündliche Erkrankungen des Körpers. Diese Entzündung wird durch das körpereigene Abwehrsystem hervorgerufen, welches fehlgeleitet wird. Typisch für die Erkrankung ist das Auftreten von Autoantikörpern gegen die eigenen weißen Blutkörperchen („ANCA“) oder gegen die eigenen Zellkerne („ANA“). Neben der Nierenentzündung (Glomerulonephritis), die durch Antikörper bedingt sind, gibt es direkt schädigende Zellen des Immunsystems. Schwerpunkt unserer klinisch-translationalen Forschung ist die Rolle von T- und B-Zellen für die Entwicklung dieser Autoimmunerkrankung sowie die immunologische Effektormechanismen und deren Regulation.